Brandneues

St. Marie (Nosy Boraha)

Die beiden Inseln St. Marie (auf madagassisch Nosy Boraha) und Nosy Nato liegen an der Ostküste Madagaskars und gehören zur Provinz Toamasina. Insbesondere Nosy Boraha gehört neben Nosy Be zu den meistbesuchten Inseln Madagaskars, und ist daher mit touristischer Infrastruktur ausgestattet. Sie ist die größere von beiden Inseln, etwa 50 km lang bei einer Breite von zwei bis sieben Kilometern und etwa 16.000 Einwohnern. Im Norden der Insel ist noch ein kleiner Rest Regenwald vorhanden, die übrige Insel besteht vorwiegend aus Sekundärvegetation. Eine lange Straße, die RNS21, führt vom Süden bis in den Norden der Insel. Einige altersschwache, rostige Autos fahren auf St. Marie, vorwiegend werden die Straßen jedoch von Tuk-Tuks und Motorrollern beherrscht.

Tuktuk
Tuk-Tuks – die wichtigsten Transportmittel der Insel

Die Hauptstadt der Insel ist Ambodifotatra. Der Name madagassische Name Boraha bedeutet so viel wie Abraham, was auf eine ehemals arabische Bevölkerungsgruppe zurückzuführen ist. Im 17. und 18. Jahrhundert war die Insel von Piraten bewohnt, darunter auch legendäre Freibeuter wie William Kidd oder John Bowen. Den Schatz von William Kidd vermutet man heute noch auf der „Pirateninsel“ Ile aux Forbans in der Bucht von Ambodifotatra, wo man auch etliche Piratenschiffe fand. Die Insel ist jedoch fady und darf nicht betreten werden, was Schatzsuchern jeglicher Couleur den Eifer nimmt. Einige der Piratenschiffe liegen auch heute noch auf dem Meeresgrund in der Hafenbucht. Ein kleines Museum auf der kleinen Hafeninsel Ilot Madame erzählt ihre Geschichte und etwas mehr über die Insel selbst. Ein paar Hundert Meter weiter findet sich als Überbleibsel aus dieser Zeit ein Piratenfriedhof. Auch die älteste Kirche Madagaskars liegt ganz in der Nähe.

Ein inzwischen modern ausgestatteter Flughafen bietet heute tägliche Flüge nach Antananarivo an, ansonsten ist St. Marie mit dem Boot von Fährhafen Soanierana Ivongo aus gut zu erreichen. Abhängig vom Wellengang sind es etwa 2-3 Stunden Fahrt – seit 2016 mit dem neuen  Katamaran als Fähre geht es deutlich schneller.

Vor allem die weißen Traumstrände St. Maries sind berühmt, an vielen Orten kann man tauchen und schnorcheln. Das Riff um die Insel ist weitestgehend unberührt und beherbergt eine Vielfalt an Korallen, Fischen und anderen Meerestieren. Wer es etwas entspannter mag, kann mit einem leckeren Cocktail den Strand und die Palmen genießen – oder sich in der ortsansässigen Disko vergnügen. Vom 5-Stern-Hotel bis zur einfachen Unterkunft ist auf St. Marie für jeden Geschmack etwas dabei  – grundsätzlich ist das Inselleben jedoch immer noch recht einfach.

Im August ziehen Buckelwale an die Küste, um dort ihre Jungen zur Welt zu bringen. Mit Booten von St. Marie aus kann man die sanften Riesen der Meere gut beobachten. Das jährliche Walfestival wird auf der ganzen Insel gefeiert und soll auf den Schutz der Meeressäuger aufmerksam machen.

Wer es weniger touristisch und etwas einsamer mag, könnte es mit der nahe St. Marie liegenden Insel Nosy Nato versuchen.

Lesen Sie auch

Die Straße der Unabhängigkeit

Mitten in der Hauptstadt Antananarivo gelegen, ist sie das Zentrum allen Geschehens: Die Straße der …