Brandneues

Der grüne Glanzaugenfrosch

Wer in Andasibe-Mantadia schon einmal unterwegs war, wird ihn sicher in der Nacht entdeckt haben: Boophis viridis, den grünen Glanzaugenfrosch. Die meisten Tiere haben eine Menge roter Pünktchen auf dem Körper, die nachts besonders zur Geltung kommen. Sie werden nur 29 bis 35 mm groß, wobei die Weibchen die oberen Größenplätze belegen. Man kann Boophis viridis sehr einfach von anderen Fröschen auf der Insel unterscheiden: Sie haben eine Iris, die außen blau ist.

Boophis viridis im Regenwald

Der grüne Glanzaugenfrosch lebt in den Regenwäldern der Ostküste Madagaskars auf Höhen zwischen 350 und 1100 m über Meeresniveau. Von Mananara im Norden bis nach Ranomafana und zum Andringitra-Gebirge im Süden der Insel reicht ihr Verbreitungsgebiet. In ihrem Lebensraum sind die gelb leuchtenden Madagaskarfrösche an langsam fließendes Gewässer gebunden. Auch größere Pfützen und mit Wasser gefüllte Gräben werden bewohnt. Obwohl die Frösche im regenreichen Waldgürtel der Ostküste Madagaskars leben, ist ihre Aktivität saisonal geprägt. Während der Regenzeit von November bis März wird gebalzt. Die Männchen klettern auf Pflanzen, so dass sie etwa ein bis zwei Meter über dem Boden sitzen. Von dort rufen sie laut nach Weibchen. Folgt eine Angebetete dem Ruf, springt das Männchen im Wasser auf ihren Rücken und befruchtet die Eier des Weibchens. Gut 150 Eier kann das Weibchen ablaichen. Sie sind klein und dunkelbraun. Die Kaulquappen entwickeln sich innerhalb einiger Wochen zum Landgänger, verlieren ihren Schwanz und sehen dann endlich aus wie echte Madagaskarfrösche.

Im Gegensatz zu den meisten Tieren Madagaskars ist Boophis viridis auf der roten Liste der IUCN als „nicht gefährdet“ (least concern) eingestuft. Zwar ist der Lebensraum von Brandrodung, Holzschlag und durch die Beweidung mit Zebus gefährdet, aber die Population ist derzeit noch sehr groß. Wer diesen kleinen Frosch finden will, sollte sich nachts auf die Suche machen. Durch seine grelle Hautfarbe hebt sich der Frosch im Dunkeln viel besser von Blättern, Farnen und Gras ab. In der Regenzeit findet man ihn fast immer in den Reservaten V.O.I.M.M.A. und Mitsinjo sowie im Nationalpark Andasibe-Mantadia.

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